INSTITUT FÜR DEUTSCH-POLNISCHE RAUMFORSCHUNG

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Countdown

Vom 1. bis zum 17. April wird die „PAUZA FUNDATION GALLERY“ in Krakau zum Schauplatz für eine Ausstellung, die an das Festival „UWAGA! Polen kommen“ in Weimar anknüpft. Die Ausstellung verbindet einen Workshop mit unmittelbarer Präsentation als „Work in Progress“ mit dem Titel: „Institut für Deutsch-Polnische Raumfahrt“.

Raumfahrt – Mythos und Möglichkeitsraum

“Raumfahrt” bietet für die künstlerische Betrachtung eine Kette von Assoziationen und Bedeutungen: Raum bedeutet nicht nur Kosmos, sondern vor allem auch Raum im Allgemeinen. Deutsch-Polnische Raumfahrt ist also eine Erkundung des Deutsch-Polnischen gemeinsamen Kosmos.

Raumfahrt ist Zukunftsforschung. Avantgarde. Entdeckung des Unbekannten. Abenteuer.

Dabei geht es um die Erforschung von Räumen und Raum in seinen Erscheinungsformen: Leere, Raum ohne Eigenschaften Gebauter Innen/AussenRaum, Bewegungsräume, Echte und gedachte Raumgrenzen. Gedachte Räume metaphern sich in Flächen. Möglichkeitsräume tun sich auf und werden nicht beschritten - Raumfahrt ist als Gegenstand der Kunst nicht nur als Science-Fiction immer schon verlockend, weil sie die Grenzen des bekannten Raums überschreitet. Raumfahrt stellt Fragen: Gibt es intelligentes Leben im All? Oder auf der Erde? Endet die Erscheinung der Welt hinter dem Horizont der Begriffe? Die Helden der Raumfahrtgeschichte begründen dabei einen Mythos der Überlieferung, der über die ideologische Instrumentalisierung weit hinausgeht. Der erste Mensch im Weltraum, der erste Mensch auf dem Mond, Miroslaw Hermaszewski – erster Pole- und Sigmund Jähn – erster Deutscher im Weltraum – sie haben die Geschichte eines Menschheitstraums geschrieben.

Diese Geschichte ist auch eine Geschichte vom menschlichen Überleben unter extremen Bedingungen – in der Kälte von Raum und Zeit, in der Hitze der Sonnensysteme, in der Enge der Raumkapseln, in der Einsamkeit der Außenmission, in der Schwerelosigkeit zwischen den Kräften der Gravitation.

Institut für Deutsch-Polnische Raumfahrt

Das Institut für Deutsch-Polnische Raumfahrt liefert für das künstlerische Arbeitsfeld einen fiktionalen Hintergrund und den Rahmen der Präsentation. Es ist Assoziationsraum und Arbeitsraum gleichermaßen und stellt für die verschiedensten künstlerischen Konzepte und Arbeitsweisen ein kommunikatives Netz aus Verweisen, Metaphern und Modellen bereit.

Mission Control

Die Basis für die gemeinsame Arbeit bilden die Galerieräume der „PAUZA FUNDATION GALLERY“. Für 2 Wochen verwandeln sie sich in ein temporäres „Mission-Control-Center“. Die Ausstellung ist Labor, Bühne, Forschungsstation, Atelier, Archiv und Kommunikationssatellit in einem.

Die Künstler werden zu Raumforschern und besetzten den Galerieraum rund um die Uhr. Von hier aus starten sie ihre „Missionen“ zu Ideen, Konzepten, Skizzen, Texten, Produkten, Bildern, Videos, Sounds, Performances, virtuellen und realen Installationen.

Auch abgeschlossene Arbeiten oder alte UWAGA-Arbeiten können in diesem Zusammenhang als „Fundstücke“ präsentiert werden.

Alle Informationen werden schließlich gesammelt, verarbeitet und dokumentiert. Im Mission-Control-Center stehen die Künstler unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit.

Logbuch

Das Kernstück dieser Arbeit bildet das gemeinsame Logbuch. Es wird als Internet-Seite eingerichtet und ununterbrochen bearbeitet und aktualisiert. Hier sammeln sich Zeichnungen, Fotos, Filme, Sounds, Texte etc.. Videostreams und Chats lassen sich genauso verbinden, wie geschnittene Filme, Improvisationstheater, Video-Performances und Außenmissionen.

Für die Künstler, die sich nicht permanent in den Arbeitsräumen aufhalten können, bietet es außerdem die Möglichkeit, aktiv an der Ausstellung teilzunehmen.

Start und Landung

Die Ausstellung beginnt mit der Einrichtung des Mission-Control-Centers in den Galerieräumen und endet mit einer Finissage, bei der schließlich alle entstandenen Arbeiten zugänglich sind. Die Künstler nutzen den ganzen Zeitraum der Workshop/Ausstellung um ihre Arbeiten zu entwickeln oder aufzubauen. Die Räume sind zu besonderen Besuchszeiten geöffnet und die anwesenden Künstler führen die Besucher durch die Exponate. Ein Programm aus Events, Performances, Vorträgen oder Präsentationen lädt immer wieder zu Zwischenbetrachtungen der des „Work in Progress“ ein. Gleichzeitig wird das Weblog von allen Teilnehmern gepflegt. Dabei wird eine Dramaturgie entwickelt, die in eine 72-Stunden-Internetperformance mündet und die Ausstellung als Dokumentation abschließt und veröffentlicht.